Im Winter erzählte mir Nora, meine Tochter aus erster Ehe, einige Wochen nach ihren Abitur-Prüfungen werde ein Fest stattfinden, ein Ball, zu dem auch die Eltern und Verwandten eingeladen seien. Ein paar aus ihrer Schule waren auf diese Idee gekommen, hatten ein Organisationskomitee gegründet und bereits einen Saal in einem Hotel gemietet. Es sollte etwas Besonders werden, die Damen im langen Schwarzen, die Herren mit Krawatte, ein Glas Sekt zum Empfang. Danach gemeinsames Essen mit Schülern und Eltern sowie weiterer Verwandten. Hinterher Verabschiedung der Eltern und Tanz der Abiturienten ins Morgengrauen.
Ich fand es eine schöne Idee, dass die Schüler, die so viele Jahre miteinander verbracht hatten, zum Abschied, bevor sie sich in alle Winde zerstreuten, noch einmal gemeinsam ein Fest feiern und dass sie diesen Moment der Freude, aber auch des Abschiedsschmerzes und der Bangigkeit vor der Zukunft mit ihren Eltern teilen wollten.
Nora kam nun auf die Tischordnung zu sprechen: Es gebe in dem Hotelsaal nur grosse Tische à maximal zwölf Personen und das Komitee habe darum gebeten, dass jeder Schüler bis Ende Februar mitteile, mit wem er oder sie an einem Tisch sitzen wolle.
«Na mit wem wohl?», sagte ich scherzhaft.
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