Der Konzernchef nimmt seine Markenzeichen-Pose ein. Sein nackter, behaarter Bauch wölbt sich nach innen, so weit, dass ein Loch entsteht, seine Brustmuskeln wölben sich nach vorn. Er atmet ein, saugt sekundenlang Luft in den Körper, er atmet aus, langsam und tief. Der Konzernchef sitzt mit gekreuzten Beinen auf einer Bühne, gehüllt in gleissend helles Scheinwerferlicht, auf Körper und Stirn glitzert Schweiss. Er trägt ein orangerotes Tuch um die Hüften, einen schwarzgrauen struppigen Bart, Pferdeschwanz. Sein Name: Baba Ramdev.
Die Bühne steht am Kopfende einer langen, hohen Halle. Es ist dämmrig und kühl, zehn Grad vielleicht, es riecht nach vielen Sorten Schweiss. Auf dem Boden, in Reihen von einer Seite der Halle zur anderen, sitzen junge Frauen und Männer auf dünnen Matten, die Beine gekreuzt, die Handflächen nach oben, die Augen geschlossen. Die Frauen haben dicke Tücher und Decken um Kopf und Körper geschlungen, viele Füsse stecken in dicken Wollsocken. Die Männer sind barfuss, tragen ein orangefarbenes Tuch um die Hüften, ihre Oberkörper sind nackt. «Ooooom», ruft der Konzernchef in sein Headset. «Ooooom», echot die Halle, sie atmet tief aus, sekundenlang, atmet ein, langsam und tief.