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Spyros’ Herde im Bild

Die Kiosis sind eine der letzten Halbnomaden-Familien Griechenlands. Unser Autor Richard Fraunberger hat sie begleitet. Und fotografiert.

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Sechs Monate leben sie im Flachland, sechs in den Bergen. Jeden Mai ziehen sie mit ihrer Herde hinauf auf die Weiden am Fusse des 2200 Meter hohen Nemertsika, dorthin, wo das Gras in saftigem Grün steht, dorthin, wo Kefalovryso liegt. Sechs Tage lang wird die Herde unterwegs sein, wird hundert Kilometer zurücklegen, nächtigen, wo es Gras und Wasser gibt oder eben auch nicht. Es ist die immergleiche Route, die die Kiosis schon seit hundert Jahren nehmen. Sie führt entlang der Grenze zu Albanien durch Täler, Wälder, Dörfer, über Hügel, Berge, Flüsse, Geröllfelder und vom Regen erodierte Steilhänge. Die Tiere haben den Weg im Leib, sie kennen ihn, seit ihrer Geburt folgen sie sommers dem Gras in den Bergen und winters dem Gras im Flachland.